Die Baka

Die Menschen des Waldes

Die Baka, oft mit dem Begriff Pygmäen, für die kleinwüchsigen indigenen Völker im Regenwald, verbunden, zählen zu den ältesten Bewohnern der Erde.

Als semi-nomadische Jäger und Sammler durchstreiften sie während Jahrtausenden die Regenwälder. Sie bauten Hütten aus Ästen und Blätter, blieben nur temporär an einem Platz und zogen weiter, um die Natur und die Tiere zu schonen. Einige trieben Tauschhandel mit den sesshaften Bauern der Bantu-Sprachgruppe, um Produkte aus dem Wald gegen Eisen, Salz und andere notwendige Dinge zu tauschen, während sie eine Ubangu-Sprache sprechen. Sie leben in Kamerun, in der Republik Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik und in Gabun.

Die Baka sind eine der ältesten bekannten Bevölkerungs­gruppen der Welt. Es ist schwierig, ihre genaue Herkunft zu bestimmen, da es nur wenige schriftliche Aufzeichnungen über ihre Geschichte gibt und die Überlieferung mündlich ist. Wahrscheinlich wanderten sie aus der heutigen Zentral­afrikanischen Republik und dem Kongo in das Waldgebiet des heutigen Kamerun ein. Sie liessen sich um 1960 an Straßenrändern nieder.

Es gibt nur wenige Daten und die Informationen sind vage. Man schätzt, dass es etwa 40.000 Baka gibt und dass sie in Kamerun in etwa 400 Dörfern leben.

«Pygmäen»

 Der Begriff «Pygmäen» hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert und bezieht sich auf die geringe Körpergröße indigener Völker im zentral­afri­kanischen Regenwald. Er wurde von euro­päischen Forschern geprägt, leitet sich vom altgriechischen Wort «pygmè» (Elle) ab und vereinfacht fälsch­licher­weise die Vielfalt dieser Ethnien. Heute gilt die Bezeichnung als problematisch, da sie homo­genisierend wirkt und oft abwertend verwendet wird. In der Arbeit von Baka Libuna wird der Begriff deshalb nur in bestimmten Kontexten genutzt, wenn es für das Verständnis hilfreich ist, ansonsten bevorzugen wir den Namen Baka.

Die Geschichte der Baka

Epochen und Einflüsse

Die Geschichte der Baka reicht weit zurück bis in die Urzeit. 

Da sie keine schriftliche Überlieferung kennen, basiert die Kenntnis der Frühgeschichte aus überlieferten Erzählungen und Mythen, aus genetischen Analysen und der linguistischen Forschung, sowie den Überlieferungen von Missionaren, Kolonialbeamten und Ethnographen.

Turbulente Zeiten im Kongobecken

Die Besiedlung des Kongobeckens und insbesondere Südostkameruns hat eine komplexe Geschichte, die durch Faktoren wie Migration, interethnische Konflikte und Kolonialismus geprägt ist. Mehr als 150 ethnische Gruppen leben in dieser Region, 17 davon im Südosten Kameruns, die im 19. Jahrhundert stark vom Sklaven- und Elfenbeinhandel geprägt war. Dies führte zu sozialen Hierarchien zwischen den verschiedenen Gruppen, von denen einige ausgebeutet wurden, während andere von ihrer Position in der Wirtschaft profitierten.

Die turbulente Zeit des Sklaven- und Elfenbeinhandels war geprägt von Migration und Flucht vor den Sklavenjägern in die schwer zugänglichen Wälder. Die Sklavenhändler nutzten die Nordroute via Tschadsee nach Nordafrika und den Nahen Osten und die Westroute via Küstenregion über den Atlantischen Ozean.

Die Nzime – die grösste bäuerliche Bevölkerung im Gebiet der heutigen Bakapopulationen – führten als zwischengeschaltete Ethnie Überfälle und Entführungen durch, um die Küste über die weiter westlich lebenden Bulu und Badjué mit Sklaven zu versorgen, welche dann im transatlantischen Dreieckshandel nach Amerika verschifft wurden.

Die Baka halfen den bedrohten Gruppen, indem sie sie tiefer in den Wald führten und bauten zu einigen Gruppen bessere Beziehungen als zu anderen auf. Vor diesem Hintergrund der intensiven Vermarktung der Waldressourcen, des Sklavenhandels, der Flucht und der Auflösung sozialer Gruppen soll es um 1850 zur Besiedlung im Regenwald des Ostens von Kamerun durch die Baka gekommen sein.

Einfluss der Kolonisierung

Zwischen 1885 und 1890 drangen Franzosen und Deutsche in die Wälder im Südosten Kameruns ein. Die europäische Kolonisierung war hauptsächlich eine wirtschaftliche Angelegenheit und die Gebiete wurden als Rohstoffreservoir betrachtet und neu gegründete Konzessionsgesellschaften beuteten Kautschuk, Harze, Palmöl, Elfenbein und Felle aus.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden Schrotflinten importiert und verbreitet, die auch auf großes Interesse bei den lokalen Häuptlingen und Kriegern stiessen, die ihnen eine symbolische Autoritätsfunktion zuschrieben. Auch heute noch sind Schrotflinten meist im Besitz der Nzime-Dorfbewohner und werden an die Baka verliehen, die als erfahrene Jäger gelten und ihren Nachbarn für die Jagd mit Gewehren Tribut zollen.

Der Elfenbeinhandel wuchs schnell und wurde zwischen 1901 und 1905 zum wichtigsten Handelsgut in der Region. Elfenbein galt zu dieser Zeit als eine lokale Handelswährung. Der zunehmende Gebrauch von Feuerwaffen führte zu einem Anstieg der Jagd auf Elefanten, was wiederum zu einem verstärkten Handel und somit zu mehr Importen von Feuerwaffen in der Region führte. 

Nach dem Ersten Weltkrieg unterstützte die französische Kolonialverwaltung die Entstehung des Kakaoanbaus, der zuvor von den Deutschen eingeführt worden war. Zwischen 1925 und 1930 erlebte dieser Anbau einen Aufschwung. Die damit verbundene wirtschaftliche Aktivität trug dazu bei, dass eine Strasseninfrastruktur entstand. Entlang dieser Straßen siedelten sich bantusprachige Landwirte an, um ihre Produktion besser exportieren zu können.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Bauern im Südosten Kameruns von der Kriegswirtschaft gezwungen, mehr zu produzieren. Dies führte dazu, dass sich Frauen auf den Anbau von Nahrungsmitteln spezialisierten und Männer vorwiegend in Kakaoplantagen arbeiteten. Die bantusprachigen Bewohner der Dörfer wurden zu wichtigen Arbeitskräften für den Export von Kautschuk und Kakao.

Einige Forscher glauben, dass die wirtschaftliche Lage während der Kolonialisierung ein Ungleichgewicht zwischen den Bauern und den Baka verursachte. Weil sie nicht für den Krieg mobilisiert wurden, arbeiteten die Baka als Helfer auf den Feldern der Dorfbewohner.

Die Baka haben ihre Ubangi-Sprache als gemeinsame Identität in einem vielfältigen kulturellen Umfeld beibehalten, was für ein hohes Mass an Autonomie spricht.

Jahrhunderte lang lebten die Baka in kleinen Gruppen von 30-40 Individuen in Einklang und einer nachhaltigen Nutzung der Natur.

 

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es einen ersten signifikanten Rückgang der Elefantenpopulationen und infolgedessen ging ab 1908 der Elfenbeinhandel in der Region zurück.

Baka heute

Baka heute

An dieser Stelle entwickeln wir gerade den neuen Text

Armut

Lebensraum

Plünderung des Lebensraumes

Bildung

Zugang zur Bildung

Ernährung

Mangelnde Ernährung

Gesundheit

Zugang zur Gesundheit

Diskriminierung

und Marginalisierung

Behausung

Unzureichende Unterkunft

Substanzmissbrauch

Depression

ARbeit

kein Einkommen

Kultur und Leben

Alltag und Identität

Die Lebensweise der Baka ist tief in ihre kulturelle Identität, die Ernährung, die Wirtschaft und die sozialen und symbolischen Praktiken eingebettet.

Die Baka befinden sich in einem sozialen Übergang von einer Jäger- und Sammlergemeinschaft hin zu Bauern und möglicherweise sogar zu Stadtbewohnern. Durch die Globalisierung besteht die Gefahr, dass die einzigartigen kulturellen Merkmale dieser Gesellschaft, die ein bedeutendes kulturelles Erbe darstellen, nivelliert und letztlich ausgelöscht werden.

Jagen

Sammeln

Fischen

Honig