Behausungen

Von temporären Hütten zu dauerhaften Siedlungen

Der Wandel in der Bauweise der Behausungen hat das Leben der Baka auf vielfältige Weise verändert. Die früher mobilen Waldbewohner haben ihren Lebensraum vom Wald an die Strassen verlagert, was auch den Hausbau grundlegend beeinflusst hat. Während sie einst in runden Hütten im Wald lebten, haben rechteckige Lehmhäuser, sogenannte Poto-Poto-Häuser, diese traditionellen Strukturen weitgehend ersetzt.

Mongulu

Flexibilität und Mobilität

Die Mongulu-Hütten der Baka waren perfekt auf ihren mobilen Lebensstil zugeschnitten. Diese kuppelförmigen Behausungen, die überwiegend von den Frauen gebaut werden, bestehen aus Ästen, Zweigen und Blättern und können innerhalb weniger Stunden errichtet werden.

Die Hütte des Schwiegersohns, der ledigen Jungen, des Grossjägers (Tuma) oder des Kobos hatte jeweils spezifische Positionen.

Ihre Anordnung im offenen, halbkreisförmigen Lager folgt dabei festen sozialen Strukturen.

Beim Umzug liessen sie die Mongulus zurück und errichteten am neuen Standort mit den verfügbaren Materialien neue Hütten.

Die Mongulus werden weiterhin für saisonale Jagd- und Sammelaktivitäten oder entlegene Feldarbeiten, sowie für Überganglösungen und für Gäste genutzt. So ist es nicht unüblich, dass man auch in einem Dorf mit Lehmhäusern auch Mongulus findet.

Diese Veränderung markiert den Übergang von einer mobilen zu einer sesshaften Lebensweise, die sich tief auf das soziale und gesundheitliche Leben der Baka auswirkt.

Poto-Poto-Häuser

Das Leben am Strassenrand

Mit der Sesshaftigkeit kam die Veränderung der Bauweise. Viele Baka leben heute in Lehmhäusern, den sogenannten Poto-Poto-Häusern, die entlang von Strassen gebaut sind. Diese rechteckigen Häuser haben meist Dächer aus Raphia-Palmen. Diese Bauweise ähnelt der Architektur ihrer bäuerlichen Nachbarn. Sie sind aber meist kleiner und in einem schlechteren Zustand.

Die ehemals halbkreisförmige Struktur der Waldsiedlungen wurde durch eine lineare Anordnung entlang der Strassen ersetzt.

Permanente Lehmhäuser

Das neue Leben in Poto-Poto-Häusern

Der Übergang zu permanenten Lehmhäusern bringt für die Baka erhebliche Herausforderungen mit sich. Während in den temporären Siedlungen eine regelmässige Instandhaltung und die Pflege der Umgebung wenig von Bedeutung war, sind sie in dauerhaften Siedlungen unerlässlich. Die Häuser der Baka werden oft bis zum völligen Verfall genutzt, bevor sie neu aufgebaut werden. Dies führt dazu, dass viele in instabilen und heruntergekommenen Behausungen leben, was negative Auswirkungen auf Hygiene und Schutz vor extremen Wetterbedingungen hat.

Einige Clans ziehen sich jedoch vom Strassenrand zurück und errichten wieder nicht-lineare Siedlungen, die den traditionellen Ansammlungen näherkommen.

Es gab deutliche Unterschiede in der Struktur der Siedlungen. So unterschieden sich etwa die Hütten der Männer, die für das Fallenstellen im Wald blieben, von den dauerhafteren Buschsiedlungen, die der gesamten Gemeinschaft länger dienten.

Atemwegsergrankungen durch Luftverschmutzung

Ein schwerwiegendes Problem ist die Belüftung der Lehmhäuser. Während der Rauch in den Mongulu-Hütten leicht durch das Blätterdach abziehen kann, bleibt er in den Lehmhäusern ohne Kamin oft im Inneren. Dies stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, besonders für Frauen und Kinder, die sich häufig in den Häusern aufhalten.

Der Wechsel von temporären zu dauerhaften Behausungen hat also nicht nur kulturelle, sondern auch schwerwiegende soziale und gesundheitliche Folgen für die Baka.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich etwa 3,2 Millionen Menschen an Atemwegserkrankungen, die durch Luftverschmutzung im Haushalt, insbesondere durch das Verbrennen von Holz in offenen Feuern, verursacht werden.