Über uns
Partnerschaft für Fortschritt und Tradition
Baka Libuna entstand als Ergebnis langjähriger Tätigkeit mit Projekten mit indigenen Gemeinschaften, insbesondere den Baka-Pygmäen.
Während mehrwöchiger Besuche im Regenwald im Osten Kameruns entwickelte sich eine enge Bindung zu den Jägern und Sammlern, die im Dorf Mballam leben. Dies führte zu einem tieferen Verständnis für die Herausforderungen, mit denen diese ethnische Gruppe konfrontiert ist, wenn sie den Übergang in die moderne Welt bewältigen und gleichzeitig ihre Kultur und Traditionen bewahren möchte.
Das Dorf Mballam dient als Pilotprojekt für einen angepassten und sensiblen Ansatz, der das Potenzial hat, auch anderen Baka-Gemeinschaften bei ihrer positiven Entwicklung zu helfen.
Baka Libuna ist als eingetragener Verein mit schlanken und effizienten Strukturen tätig und pflegt direkten Kontakt zu den Begünstigten.
Die Mitglieder von Baka Libuna arbeiten ehrenamtlich aus innerem Antrieb und bringen jahrzehntelange Erfahrung aus verschiedenen Projekten mit.

Baka Libuna bedeutet «stolze Baka».
Wir setzen uns dafür ein, dass die Meister des Waldes ihren Stolz wiederfinden können.
Vision und Mission
Unsere Vision
Unsere Vision ist es, eine nachhaltige Zukunft für die Baka Pygmäen zu schaffen, die auf dem Respekt für ihre kulturellen Werte und Traditionen basiert.
Wir setzen uns für die Verbesserung ihrer Lebenswelt ein, indem wir ihnen eine Alternative zum Jagen und Sammeln ermöglichen und sie dabei unterstützen, ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit zu erlangen.
Unsere Mission
Für eine selbstbestimmte und gerechte Zukunft der Baka
Wir unterstützen die Baka dabei, ein stabiles Einkommen zu erzielen, um eine bessere Schulbildung und Gesundheitsversorgung für sich und ihre Kinder zu ermöglichen. Wir setzen uns dafür ein, dass sie ihre natürlichen Ressourcen nachhaltig nutzen und ihre Umwelt schützen. Wir möchten dazu beitragen, dass die Baka ihre Selbstbestimmung und Würde wahren können und ihre Lebensqualität langfristig verbessern.
Wir setzen uns für eine Welt ein, in der kulturelle Vielfalt und soziale Gerechtigkeit gelebt werden. Wir glauben an eine nachhaltige Zukunft, in der Mensch und Natur im Einklang miteinander leben. Wir möchten dazu beitragen, dass die Baka ein aktiver Teil dieser Zukunft werden können.
Unsere Ziele
Selbstbestimmung und Resilienz
Unser Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Baka nachhaltig zu verbessern und sie dabei zu ermächtigen, ihre Zukunft selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten.
Die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft, die den Baka ein stabiles Einkommen bietet
Einen gerechteren Zugang zu Bildung, insbesondere von Mädchen
Eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung für die Baka und ihre Gemeinden
Die Stärkung der Rechte der Baka und die Förderung von Gerechtigkeit und Fairness
Die Bewahrung und Wertschätzung der kulturellen Identität und Traditionen der Baka
Die Schaffung und Pflege von Partnerschaften und Netzwerken, um eine nachhaltige Entwicklung in der Region zu fördern
Das Projekt des Pilotprojekts in Mballam mit Erfahrungen und gelernten Lektionen auf weitere Baka-Gemeinden auszudehnen
Unsere Werte
Respekt
Wir respektieren und schätzen die kulturellen Unterschiede und den Wissensstand der Baka, wir anerkennen ihre Meinungen und Bedürfnisse und achten darauf, dass die Interaktionen auf Augenhöhe stattfinden. Wir vermeiden jegliche Art von Bevormundung, sondern unterstützen ihre Eigenermächtigung. Wir glauben daran, dass selbst zu handeln und Entscheidungen zu treffen, die das eigene Leben betreffen, ohne von externen Kräften oder Einflüssen abhängig zu sein, die Voraussetzung für eine autonome Selbstverwirklichung sind.
Optimismus
Als Optimisten sehen wir das Glas als halb voll. Wir glauben daran, dass mit dem gezielten Einsatz von Ressourcen ein selbstbestimmter Kulturwandel möglich ist und dass Selbstermöglichung die Voraussetzung von Selbstverwirklichung ist. Wir bleiben bei Widrigkeiten hartnäckig und geduldig, konzentrieren uns auf die Zukunft im Bewusstsein, dass unser Erfolg über Jahre und Jahrzehnte gemessen wird – nicht über Tage und Monate.
Nachhaltigkeit
Wir sind uns bewusst, dass die kulturelle Transformation der Baka eine Veränderung der Natur und Kultur mit sich bringt, und verpflichten uns daher dazu, sicherzustellen, dass das Ökosystem durch diese Ressourcennutzung und -bewirtschaftung so wenig wie möglich geschädigt wird und die Kultur und Traditionen gewahrt werden. Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch, dass die positive Entwicklung nach Abschluss des Projekts weiterwächst und zukünftige Generationen davon profitieren können.
Gleichheit und Gerechtigkeit
Wir stehen dafür ein, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem kulturellen Hintergrund die gleichen Rechte und Chancen haben. Ein gleichberechtigter Zugang zu Ressourcen, Bildung, Gesundheitsversorgung und politischer Teilhabe sowie der Schutz der Kultur und selbstgewählte Lebensweise sind die Voraussetzung, ein erfüllts Leben führen zu können.
Integration
Wir glauben daran, dass Veränderungsprozesse integriert werden können, ohne dass es zu einem kulturellen Bruch führt. Der Prozess kann so gestaltet werden, dass die Veränderungen und Innovationen, die es zu fördern gilt, mit den Beziehungen, dem Wissen und den Praktiken, die bewahrt werden sollten, verbinden.
Unser Ansatz
Innovativ und massgeschneidert
Die Baka haben keine Kultur mit numerischem Rechnen, Zeit wird anders wahrgenommen und sie planen eine Entwicklung, die für sie neu ist.
Das erfordert eine angepasste Methode.
Angepasste Methode
Ein Änderungsprozess findet zuerst auf individueller Ebene statt und wird von den ersten Nachahmern übernommen. Sobald sich eine motivierte Gemeinschaft gezielt für eine Veränderung einsetzt, entsteht eine Bewegung, weshalb wir gleichzeitig den Aufbau und das Funktionieren eines starken selbstverwalteten Kollektivs unterstützen. Es wird auf schrittweises Vorgehen, sowie auf Lernen und Selbst­organisation gesetzt, um der Denkweise und kulturellen Eigenheiten Rechnung zu tragen.
Die Erfahrung zeigt, dass viele geldgebergetriebene Projekte nur während der Projektphase gut funktionieren. Unser Ansatz basiert auf der Übernahme von Eigenverantwortung für die individuelle Veränderung sowie für die Verantwortung, die eigene Gemeinschaft weiterentwickeln und verbessern zu wollen. Nicht alle Individuen haben den Willen oder die Kompetenz Innovatoren zu sein, doch auch diejenigen, die keine Veränderung anstreben, profitieren vom Erfolg der Innovatoren und haben die Wahl, sich als Tagelöhner bei den benachbarten Bauern zu verdingen oder in der eigenen Gemeinschaft.
Als Methode arbeiten wir mit Problem Driven Iterative Adaptation (PDIA), welche an die reale Lebenswelt und das Funktionieren der Gesellschaft der Baka angepasst ist. Es werden Ziele gemeinsam definiert und die Ressourcen an Finanzen und technischer Begleitung zur Verfügung gestellt, doch anstatt einem starren Plan zu folgen, wird durch einen schrittweisen Prozess, flexibles Lernen und Anpassung ermöglicht.
Das Ziel ist, dass die Baka von Mballam die Möglichkeit einer positiven Veränderung ihrer Lebenssituation erhalten und sich autonom und ohne externe Hilfe den geänderten Bedingungen ihrer Lebenssituation anpassen können.
Unser Team
Die Mitglieder unseres Vorstands sind Vordenker, die einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag geleistet haben. Jeder von ihnen bringt seine individuellen Fähigkeiten und Fachkenntnisse in unsere Organisation ein.
René Stäheli
Präsident, Landwirtschaftsprojekte
«Die Baka wollen ein selbstbestimmtes Leben führen, ohne von Spenden abhängig zu sein. Doch wie für alle Unternehmen braucht es eine Anfangsinvestition.»
Während einer 40-jährigen Erfahrung in Ländern des globalen Südens leitete René zuletzt 22 Jahre lang die Gesundheitsorganisation „Fairmed“. Beeindruckt vom Schicksal der Baka-Pygmäen, arbeitet er nun mit ihnen an ihrer Selbstbestimmung, fördert ihre Eigeninitiative und ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung, die ihre Identität und kulturelle Zukunft respektiert.
Jakob Clement
Mitglied des Vorstands, Finanzen und Bildungsprojekte
Jakob Clement, ein Agraringenieur mit langjähriger Erfahrung in ländlichen Gebieten Südamerikas und in der Leitung von Entwicklungsprojekten in Afrika, hat auch als Geschäftsführer in Non-Profit Organisationen in der Schweiz gearbeitet. Im Frühjahr 2019 begleitete er eine Gruppe von Baka-Pygmäen im Wald und war fasziniert von deren Wissen und Anpassungsfähigkeit in einer herausfordernden Umgebung. Er erlebte auch die Schwierigkeiten der Baka außerhalb des Waldes im Dorf Mballam. Bei Baka Libuna engagiert er sich nun, um den Dorfbewohnern zu helfen, ihr Leben würdevoll zu gestalten.
Ruedi Suter
Mitglied des Vorstands, Experte für Indigene und Kommunikation
«Der Zerstörung der Baka-Lebensgrundlagen gilt es mit Entschlossenheit, Engagement und Kreativität entgegenzuwirken.»
Ruedi Suter befasst sich seit 1974 mit indigenen Völkern. Als Journalist, Fotograf und Autor sucht er sie auf den verschiedenen Kontinenten auf. Insbesondere hält er die fortschreitende Entwurzelung der jagenden und sammelnden Naturvölker fest. Seine Unterstützung der Baka-Pygmäen fusst auf der Erfahrung, dass die meisten Lebensräume der Waldvölker rücksichtslos ausgebeutet und zerstört werden. Ohne eine von ihnen bestimmte Hilfe und Unterstützung wären die Frauen und Männer der Baka zum Verschwinden verdammt.
Alphonse Um Boock
Mitglied des Vorstands, Experte in Kamerun
«Die Baka, die einst in Harmonie mit dem Wald lebten, stehen heute vor der Bedrohung durch Klimawandel und menschliche Eingriffe.»
Alphonse Um Boock ist ein kamerunischer Arzt mit einem Master in Public Health. In seiner langjährigen beruflichen Laufbahn im Bereich Gesundheit und Entwicklung arbeite er mit Indigenen in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und in der Republik Kongo. 2008 erhielt er für seine Leistungen in der öffentlichen Gesundheit, insbesondere in der Forschung und Bekämpfung vernachlässigter Krankheiten in Afrika, den Rudolf-Geigy-Preis vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut.