Das CCT-Programm

Wenn kleine Anreize grosse Wirkung entfalten.

Schon im ersten Jahr hat sich die Zahl der Baka-Kinder, die den Schritt in die Sekundarschule geschafft haben, verdreifacht. Das zeigt, dass die gesetzten Anreize wirken.

Hindernisse für den Schulbesuch

Verlust der Arbeitskraft

Kinder helfen von klein auf im Haushalt, auf den Feldern oder beim Sammeln im Wald. Im Sekundarschulalter gelten sie als besonders «produktiv» und brauchen kaum noch Aufsicht. Für die Familien ist ihr Fehlen deshalb schwer zu verkraften.  

Kultureller Kontext

Eltern haben meist selbst keine Schule besucht und verbinden mit Bildung wenig Nutzen. Das Prinzip, dass Kinder frei von Arbeit sein sollen, ist ihnen fremd. 

 

Gefährdungen und Alltagsfaktoren

Der Schulweg zur Sekundarschule dauert eine halbe Stunde zu Fuss entlang einer stark befahrenen Staubstrasse. Im Nachbardorf werden Baka-Kinder oft verspottet und diskriminiert. Manche werden unterwegs von Bantu-Bauern abgeworben, um gegen ein kleines Entgelt Feldarbeit zu leisten. In der Schule fehlen sie dann. 

Mädchen in besonderer Gefahr

Mit Beginn der Pubertät sind Mädchen sexueller Belästigung ausgesetzt. Im Nachbardorf haben sie keine geschützte Umgebung wie die Bantu-Mädchen, die dort familiär eingebettet sind.

Dazu kommen die Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Uniformen und Material. Viele Familien können sie nicht tragen.

Wie das CCT wirkt

CCT steht für Conditional Cash Transfer. Familien erhalten Geld unter klaren Bedingungen. Es geht nicht um das Verteilen von Geld, sondern um gezielte Anreize. Nur wenn Kinder tatsächlich eingeschrieben sind, regelmässig die Schule besuchen und ihre Leistungen nachweisen, wird die Unterstützung weitergeführt.

Schon kleine finanzielle Anreize können eine grosse Wirkung entfalten. Sie motivieren die Eltern, ihre Kinder regelmässig zur Schule zu schicken.

Dank gezieltem Anreiz schicken die Eltern die Kinder gerne zur Schule.

Monatliche Leistungen

Eltern erhalten einen Beitrag, wenn ihre Kinder in der Sekundarschule eingeschrieben sind.

Anwesenheit und Leistung

Auszahlungen erfolgen nur, wenn die Kinder regelmässig am Unterricht teilnehmen. Zeugnisse entscheiden über die Weiterführung.

Grundausstattung

Uniformen und Schulmaterial werden finanziert.

 

Ernährung als Teil des Konzepts

Damit die Kinder im Unterricht durchhalten, wird organisiert, dass sie morgens etwas zu essen mitnehmen können.

Begleitung und Sensibilisierung

Eine Vertrauensperson überprüft die Schulanwesenheit und spricht mit Eltern über den Wert von Bildung.

 

Wirkung

Schon im ersten Jahr hat sich die Zahl der Kinder, die den Schritt in die Sekundarschule geschafft haben, verdreifacht. Die Unterstützung gibt den Kindern bessere Chancen, in der Schule durchzuhalten und langfristig den Abschluss zu erreichen. Damit wächst die Hoffnung auf mehr Bildung und Selbstständigkeit für die gesamte Baka-Gemeinschaft in Mballam. 

Mit 10’000 XAF (ca. CHF 16) im Monat verändert sich für eine Familie viel. Dieser Betrag entspricht etwa zehn Tagen harter Arbeit auf fremden Feldern und geht direkt an die Eltern. Für Uniformen, Material, Schulgeld, Essen und Begleitung kommen nochmals ungefähr 10’000 XAF hinzu. Zusammen ergibt das pro Kind ein überschaubares Paket, das eine grosse Wirkung entfaltet und neue Zukunftschancen eröffnet.

Nach kurzer Zeit schon besuchen mehr Kinder die Sekundarschule.