Diskriminierung …
… und Marginalisierung
Trotz ihrer offiziellen Anerkennung als indigene Gemeinschaft leben die Baka bis heute am Rand der kamerunischen Gesellschaft. Diskriminierung und Marginalisierung betreffen fast jeden Lebensbereich, von Bildung und Gesundheit bis zur politischen Teilhabe.
Tief verwurzelte Ungleichheit
Die Baka leben seit Generationen am Rande der kamerunischen Gesellschaft. Obwohl sie als indigene Gemeinschaft anerkannt sind, erfahren sie in ihrem Alltag vielfältige Formen der Ausgrenzung, sowohl strukturell als auch im direkten sozialen Kontakt. Ihre Lebensweise, ihre Kultur und ihre Sprache werden oft als „primitiv“ oder „rückständig“ betrachtet. In vielen Regionen gelten sie nicht als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft.
Diese Haltung zeigt sich auf allen Ebenen: Die Dörfer der Baka werden häufig nicht offiziell anerkannt. Dadurch fehlt ihnen der Zugang zu Grundrechten wie Bildung, Gesundheitsversorgung oder Infrastruktur. Ihre Lebensräume werden für Landwirtschaft, Holzeinschlag oder Naturschutzprojekte genutzt, meist ohne Einbezug oder Entschädigung. In lokalen Machtstrukturen dominieren die benachbarten Bantu-Gemeinschaften, bei denen viele Baka in Abhängigkeitsverhältnissen arbeiten müssen.
Soziale Ausgrenzung im Alltag
Diskriminierung begegnet den Baka auch im täglichen Leben. Kinder werden in der Schule verspottet oder ausgegrenzt, Erwachsene finden kaum Zugang zu formellen Arbeitsplätzen. Ihre Kultur wird nicht nur ignoriert, sondern oft lächerlich gemacht. Diese ständige Herabsetzung erschwert die Integration und lässt auch in der eigenen Region ein Gefühl permanenter Fremdheit entstehen.
Psychosoziale Folgen und Eigendiskriminierung
Diese Form der Marginalisierung bleibt nicht ohne Wirkung. Viele Baka entwickeln ein tiefes Minderwertigkeitsgefühl. Die ständige Abwertung führt dazu, dass negative Fremdbilder verinnerlicht werden, eine Form der «Eigendiskriminierung». Das Selbstwertgefühl sinkt, das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit schwindet. Die Folgen sind Rückzug, Resignation, in vielen Fällen auch Depressionen.
Alkoholmissbrauch ist weit verbreitet, nicht aus kultureller Tradition, sondern als Bewältigungsstrategie. Der Zugang zu Alkohol erfolgt meist über die benachbarten Gemeinschaften. Für viele bedeutet dies einen weiteren Schritt in einen Teufelskreis aus Abhängigkeit, Isolation und Armut.
Selbstbehauptung statt Anpassungsdruck
Die Baka brauchen nicht Belehrung, sondern Anerkennung. Nicht Integration um jeden Preis, sondern Respekt für ihre Perspektiven und Rechte. Diskriminierung endet nicht mit guten Absichten, sondern mit gezielter Unterstützung, kultureller Wertschätzung und politischer Gleichstellung. Baka Libuna leistet dazu einen konkreten Beitrag.
Was Baka Libuna unternimmt
Baka Libuna setzt dort an, wo Diskriminierung und Marginalisierung besonders spürbar sind: beim fehlenden Zugang zu Einkommen, Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe.
Durch landwirtschaftliche Initiativen und Kooperativen schaffen wir neue Einkommensmöglichkeiten, ein wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit. Wenn sich der Alltag stabilisiert, wächst auch das Selbstvertrauen, eigene Entscheidungen zu treffen.
Der Zugang zur Schule ist ein weiterer Schlüssel. Kinder erhalten Bildungschancen, Eltern entwickeln Zukunftsperspektiven. Bildung stärkt nicht nur Wissen, sondern auch das Selbstwertgefühl und eröffnet Wege aus dem Gefühl der Ohnmacht.
